„Gemeinsam Lernen" trotz sozialer Distanz

Wochenblatt 2020/25

Bei dem Projekt „Gemeinsam Lernen“ steht die Unterstützung benachteiligter Schüler beim Lernen im Vordergrund. Doch dies ist nicht das Einzige was das Projekt den Kindern bietet. Es gibt ebenso die Möglichkeit, sich zweimal in der Woche in einer Gruppe zu treffen, in der ungezwungen gelernt, aber auch gespielt werden kann. Diese Gemeinschaft ist den Kindern schon immer sehr wichtig und auch der Grund, warum sie freiwillig mit Freude gemeinsam lernen.

Durch die derzeitige Lage ist ein solches Zusammenkommen unmöglich, so dass den Kindern nicht nur ihre gewohnte Struktur, sondern teilweise auch Kontakt mit Menschen außerhalb ihrer vier Wände genommen wird. Besonders schwer trifft das natürlich die Familien, die auf Hilfe von außen angewiesen sind. Um zu verhindern, dass gerade Kinder in schwierigen Situationen in der Schule zurückfallen, wurden wir Tutoren des Projektes den verschiedenen Familien zugeteilt. Seitdem arbeite ich selbst mit zwei Familien mit insgesamt fünf Kindern zusammen.

Obwohl ich die Kinder schon von den wöchentlichen Treffen kannte, wurde es dadurch möglich, eine noch engere Bindung zu ihnen aufzubauen. Während ich mit einem Geschwisterpaar zweimal die Woche gemeinsam lerne, arbeite ich in der anderen Familie mit den drei Kindern separat an verschiedenen Tagen jeweils etwa eine Stunde zusammen. Schon durch die festen Termine der Videoanrufe wird eine Struktur in ihren Alltag zurückgebracht, was dabei hilft, die Schulaufgaben nicht zu vernachlässigen. Gerade die Kinder mit Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache sind besonders wissbegierig, um mit anderen Kindern ihrer Altersgruppe konkurrieren zu können. Dies wird erschwert, durch Frustration aufgrund komplizierter Aufgabenstellungen oder durch fehlende elektronische Ausstattung. Somit wird jede Hilfe, sei es eine Fragestellung zu erläutern, Rückmeldung zu Lösungsansätzen zu geben oder auch nur die Zeit für einen kleinen Test zu stoppen, dankbar angenommen. Doch nicht nur die schulische Unterstützung ist momentan wichtig, sondern auch der simple Kontakt zu einer anderen Person außerhalb des unmittelbaren Umfeldes. Wenn wir uns beispielsweise über den vergangenen Tag oder eine Lieblingsband unterhalten, hilft dies den Kindern nicht nur wieder etwas Normalität zurück zu erlangen, sondern wirkt sich auch positiv auf ihre deutschen Sprachkenntnisse aus. Auch wenn die Umstände natürlich alles andere als ideal sind, bin ich sehr froh, durch die veränderte Form des Projektes einen noch engeren Kontakt zu den Kindern aufbauen zu können und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen!

Jula Heinz

Lust bei uns mitzumachen und Kinder beim Lernen gegen eine Aufwandsentschädigung zu unterstützen? Dann melde dich per E-Mail unter  oder unter 0160/96686906. Wir freuen uns über neue Tutoren, die unser Team unterstützen.

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