Wochenblatt 2021/38

Unter diesem Motto trafen sich am vergangenen Samstag Engagierte zu einer Rettungskette für Menschenrechte. Die Aktion fand zur gleichen Zeit in vielen europäischen Städten statt. Zur Kernzeit um 12 Uhr beteiligten sich von Hamburg über Heidelberg bis Reutte und von dort aus dann weiter nach Österreich bis nach Venedig zum Markusplatz viele Gruppen, um ihre Solidarität zu zeigen. Mehr als 300 Organisationen waren beteiligt.
Ziel war es, für Menschenrechte einzustehen und zu unterstreichen, dass wir mit der derzeitigen Politik der europäischen Länder nicht einverstanden sind. Wir wollen auf die Misere im Mittelmeer und insbesondere die gefährlichen Fluchtrouten sowie die verfehlte Politik an den EU-Außengrenzen aufmerksam machen. Es ist wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass Seenotrettung kein Verbrechen ist, sondern eine menschliche Pflicht.
Aufgrund der aktuellen Situation in Afghanistan, die durch den Truppenabzug die Machtergreifung der Taliban ermöglicht hat, galt die Solidarität der Rettungskette auch den verzweifelten und unterdrückten Menschen in Afghanistan.            

Unsere kleine Gruppe von F.A.I.R. hatte sich auf zwei Standorte in Heidelberg verteilt. Zwei Personen aus unserem Kreis verstärkten die fast 100 Köpfe zählende Gruppe in Wieblingen, vier unserer Mitglieder reihten sich in die Kette ein, die zwischen Rohrbach und der Stadtbücherei in Heidelberg mit 440 Teilnehmern eine geschlossene Kette bildeten. Dabei haben wir es mit unserem neuen Banner auch in die Online Ausgabe der Rhein Neckar Zeitung geschafft. Es war auch sehr schön, interessierte Menschen um uns herum dafür zu begeistern, mit uns ein Zeichen zu setzen.

Auch das Rahmenprogramm mit Musik der OneFamilyBand und Redebeiträge an der Christuskirche Heidelberg war gut besucht. Frau Bezirksdiakoniepfarrerin  Sigrid Zweygart-Pérez gelang dabei ein eindrucksvoller Abriss zur aktuellen Lage der Geflüchteten in den Lagern im Mittelmeerraum sowie dem illegalen Pushback der libyschen Küstenwache mit Unterstützung der europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Sie warf auch einen bedrückenden Blick auf die brisante Lage der afghanischen Bevölkerung.

Wir sind uns einig, dass das ein sehr bewegende und wichtige Aktion war, um unsere Solidarität zu unterstreichen und laut zu bekunden: Wir haben Platz! 

Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt.

Marion Sonko

Hand in Hand für Menschenrechte+image03
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